Der zweite Roman aus der "Ulrika the Vampire"-Reihe von Nathan Long führt die, bereits in Teil eins sehr spannende Geschichte auf noch höheres Niveau. Ulrika hat erneut ihren Platz als Vampir in der Welt der Lebenden zu finden. Die bisher von ihr kennengelernten Vampir-Gesellschaften und deren Art und Weise sich im städtischem Umfeld zu definieren, scheinen ihr nicht zu entsprechen und erneut steht sie anfangs alleine einer neue Bedrohung gegenüber.
Diesmal versucht ein mächtiger Kult des Slaanesh die Herrschaft in Praag zu übernehmen und Ulrika findet sich auf den Spuren des bereits sehr dichten Netzes dieses Chaoskults. Als sie während ihrer Erlebnisse auf eine verwandte Seele trifft, steht sie emotional noch fordernder vor der bereits bekannten persönlichen existentiellen Frage. Verschärfend kommt diesmal hinzu, dass sie die aktuellen Abenteuer in ihrer früheren Heimat bestreiten muss. Schauplatz ist die Stadt Praag, die sie an ihre ehemaligen Erlebnisse als Boyaren-Tochter und Mensch an der Seite ihrer damaligen Gefährten Gotrek, Felix, Max und anderer erinnert. Nathan Long schafft es in diesem Roman verstärkt seine Erzählung als Mischung aus Vampirgeschichte, Detektiv- und Frauenroman zu positionieren und kreiert eine sehr komplexe und tiefgründige Fantasygeschichte, welche Themen unserer Realität kurzweilig behandelt.
Der Schluss dieses doch sehr kurzweiligen Teils wirkt leider etwas zu oberflächlich, kurz und belanglos. Long verschenkt hier notwendige Zeilen, die das Ende abrunden und ihm mehr Gewicht geben würden. Das vorhersehbare Ende scheint ausschließlich als Übergang zu Band drei dieser Reihe zu dienen. Dieser wird jedoch mit absoluter Sicherheit den Weg in meine Sammlung zu finden.
