Statt der mehr als ein Jahr überfälligen Necromunda Kampagne unserer gelähmten Spielerunde trudelte dieses Juwel ein Jahrzehnt nach Veröffentlichung mit der Post ins Haus. Der Roman stellte sich jedoch nicht nur als Erweiterung der Novel-Sammlung heraus, sondern entpuppte sich als unglaublich spannende Erzählung mit detaillierter Charakterdarstellung und einem hochwertigen Schreibstil.
Hauptprotagonist der Geschichte ist die berüchtigte D'onne Ulanti, die zwölfte Tochter von Sylvannus Ulanti, dem Patriarchen des Hauses Ulanti in Hive Primus auf Necromunda. Aufgrund ihres unberechenbaren und brutalen Charakters besser bekannt als "Mad Donna" ist die "Escher" der Mittelpunkt des Romans von Andy Chambers, einem der großen Namen der Warhammer 40k Welt und einiger deren Ableger.
D'onnes Weg durch den Underhive und den Gebieten darunter vermittelt die unerbittliche und lebensbedrohliche Umgebung mit all ihren Gefahren und Geheimnissen. So erfährt man über Lokationen wie die White Wastes, die Siedlungen Glory Hole, Dust Falls, Two Tunnels, den Looming Halls oder den Lesser Trunk. Mad Donna und dem Leser begegnen unter anderem Underhive Giant Bats, Plague Zombies, Carrion Bats, Ripper Jacks, Millasaurs, Face-Eaters, Kannibalen, Mutanten u.v.a.m. Das Werk könnte nahezu als Hintergrund-Erweiterung des Tabletopspiels Necromunda gelten. Es gibt interessanten Überblick über die Gesellschaft, Geografie und Topologie von Hive Primus mit all den Fraktionen und Eigenheiten. Jeder Necromunda-Spieler sollte deshalb dieses Buch lesen - Zumindest um Hintergründe zu erfahren, die in keinem Regelwerk dargelegt werden.
Der Autor schafft mit ausgewogenen Sprüngen zwischen der Gegenwart der Erzählung und Rückblicken in die Vorgeschichte der Escher einen äußerst kurzweiligen Schreibstil. Negativen Beigeschmack geben die sehr häufigen Textfehler, die leider auf ein sehr schlechtes Lektorat schließen lassen.
Zusammengefasst kann das bereits in die Jahre gekommene Werk jedenfalls überzeugen. Für mich eindeutig ein Motivator die Lücken meiner Buchsammlung zu füllen und außerdem eine klare Lese-Empfehlung meinerseits. Die alten Werke der Black Library kann man ja auch als E-Books beziehen, was einem das Suchen einer intakten gedruckten Ausgabe erspart.






