Featured

OATHGOLD - Matthew Ward

  • Oathgold - a tale of the frozen city
  • (Matthew Ward, 2018)

Um mich auf die gerade anlaufenden Frostgrave-Spiele in unserer Spielrunde einzustimmen, habe ich mir den eigentlich zweiten Roman im Frostgrave-Setting zugelegt. 

Gelesen war er schnell, da der Autor Matthew Ward eine mitreißende, flüssig zu lesende und konsistente Geschichte zu Papier gebracht hat. Ja, ich lese Literatur immer noch lieber analog!

Da das eigentlich erste Frostgrave Buch Second Chances und dieses keinerlei auferlegten Zusammenhang bis auf das Setting haben, kann man hier die Lesereihenfolge nach Belieben wählen. Es muss trotzdem darauf hingewiesen werden, dass sich Geschehnisse, Charaktere und Namen überschneiden können.
OATHGOLD - Matthew Ward [Fantasy]

Kazran ist ein sogenannter Verfolger und Mitglied eines alten Kopfgeldjäger-Ordens. Er hat sein Leben der Gerechtigkeit gewidmet, die Unrecht richtig stellt und den Verzweifelten hilft. Dabei bedient er sich seiner magischen Fähigkeiten, die ihm durch den sog. "Court of Crows" zur Verfügung gestellt werden. Als er den falschen Auftrag annimmt, findet er sich in einer Welt der Täuschung und des Betruges wieder. Bei seinen Abenteuern in den Ruinen von Frostgrave steht ihm sein weiblicher Lehrling zur Seite und unterstützt ihn bei der Suche nach einer jungen Frau und einem magischen Artefakt.
 
Ward schafft einen aus meiner Sicht eigenen Stil der Dialoge der Hauptcharaktere, der sich komplexer und tiefgründiger als gewohnt zeigt. Die Figuren werden dadurch geschärft und erhalten für den Leser so mehr Substanz. So mancher könnte das jedoch auch als störend und schwerer zu lesen empfinden. Ward schafft mit seinem gekonnten Schreibstil eine Balance zwischen ausreichend komplexem Satzaufbau und einfach zu lesender Klarheit. Die Verbindung zwischen Erzählpassagen und Dialogen passt aus meiner Sicht perfekt. Der Roman ist einfach eine Freude zu Lesen. Unvorhergesehene Wendungen pfeffern die Geschichte außerdem auf. 
 
Leider finden sich auch einige redaktionelle Fehler. Ein falsches Wort zeigt sich hier und da, welches beim Redigieren scheinbar übersehen wurde. Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte bis zum Ende spannend und die Welt von Frostgrave wird kurzweilig und stimmig vermittelt. Besonders interessant fand ich die Idee der Magie der „Count of Crows“, deren Grundkonzept mich an die klerikale Magie von d&d erinnert. Die Fraktion der Rangifers, eine Art Rentier-Tiermenschen zeigt sich auch als etwas Neues ohne zu viel spoilern zu wollen. 
 
Das Buch ist auf jeden Fall ein Lesen wert - Vor allem für gegenwärtige und zukünftige Frostgrave-Spieler oder diejenigen, die in eine neue Fantasy Welt eintauchen wollen.

Noch kein Kommentar