INVASION ist wie viele andere Kurzgeschichtensammlungen aus der Warhammer-Welt keine durchgängige Perle. Wenigen Autoren gelingt es, in den paar Seiten eine konsistente Erzählung zu schaffen. Umso mehr freut man sich über die wenigen, die es doch hin und wieder zusammenbringen.
Vorteil dieser Sammlungen ist, wie in meinem Fall, dass man auch mit kurzen vereinzelten Lese-Zeiten Freude am Lesen haben kann. Nur Urlaube erlauben mir seit einiger Zeit das konzentrierte zusammenhängende lesen eines ganzen Romans. Anthologien kommen mir hier gerade recht. Einige der Kurzgeschichten lassen das gute alte wo Warhammer-Feeling wieder auf erleben, wie zum Beispiel "the Gift" oder "Rivers of Blood". Andere erreichen eine weitaus größere Tiefe oder besondere Spannung. So unter anderem "Sports of War", das an einen Roman und die Erzählweise von Edgar Allan Poe erinnert. Streiten kann man über "Sanctity", das an den berüchtigten und heute auf eBay hoch gehandelten "Carneval of Chaos" erinnert. Die Kurzweiligkeit und Spannung diese Seiten helfen über die teilweise unlogischen und inkonsistenten Handlungsstränge hinweg.
Eindeutiger Aufhänger dieses Buches ist jedenfalls die erste und letzte Geschichte "None so blind" und "Perilous Visions" bilden den respektablen Rahmen der Geschichtensammlung. Erstere beschreibt einen waghalsigen und eher aussichtslosen Versuch einer Gruppe von hochrangigen Elfen in das Herz Naggoroths vorzudringen und den Witchking persönlich in seiner Zitadelle zu stellen. Aus Sicht der Elfen aus Ulthuan wird dieser chirurgische Versuch spannend und mitreißend erzählt. Die letzte Geschichte von INVASION erzählt dieselben Geschehnisse und deren Ausgang aus Sicht der Druchii und gibt Einblick in die Schreckensherrschaft von Malekith. Diese duale Rahmengeschichte allein ist es wert INVASION in seine Novel-Sammlung aufzunehmen.
Alles in allem ein kurzweiliges Buch. Es handelt sich zwar bezogen auf den Gesamtumfang der Zählung nicht um ein Meisterwerk, ruft jedoch die doch die gute alte Warhammer-Stimmung früherer Zeiten wieder ins Gedächtnis des Lesers.






